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Politik und Technik aus München - Pazifistisch
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militärisch in den Arm fallen

Mittwoch, 24.8.2011    

Jüngst kam's mal wieder - "um Hitler und ähnlichen Despoten in den Arm zu fallen ..."

Ich schrieb trotzdem schnell was dazu, und hier heb ich mir eine Variante auf:

... und ähnliche Despoten ...
Der Situation vom zweiten Weltkrieg ist ein "singulärer Punkt", der danach nicht mehr vorkam - eine Armee, die Überlegenheit und Skrupellosigkeit wie keine andere der Zeit aufgebaut hatte, und fast alle anderen Länder zu überrennen drohte.
Heute ist es nur die fast grenzenlose militärische Überlegenheit der NATO, die sich keine Schranken mehr auferlegen läßt.
Der Teufelskreis der NATO:
Ich hab nicht die ganze Geschichte im Kopf, aber alle Kriege speziell seit der "Wende" wurden ausnahmslos mit massiven Lügen begleitet (warum eigentlich?) - wobei oft natürlich die Umstände diese begünstigten, und hinter dem Rücken der Öffentlichkeit wurden die Konflikte geschürt - dieser Teufelskreis bestimmt bis heute das Wesen der NATO. Keiner der Militäreinsätze hat die beanspruchten Zwecke irgendwie näher gebracht. Ein "Ziel" wurde allerdings wohl immer erreicht (kein Wunder bei der militärischen Übermacht), das halt nicht auf dem Etikett stand, und darüber hinaus wurde ausnahmslos die Lage der Menschen in den betroffenen Gebieten insgesamt und für lange verschlechtert. Vom Völkerrecht und der in der Regel nicht vorhandenen Legitimation ganz abgesehen.
Welches Ziel?
Der rote Faden der Kriegseinsätze ist ausnahmslos - die Souveränität des angegriffenen Landes wurde bleibend geschädigt, die Infrastruktur für eine eigenständige Versorgung wurde massiv geschwächt.
Angriffsgrund ist also nicht, daß ein Land nicht funktioniert - es ist vielmehr gerade die "Sorge", daß ein Land so gut funktioniert, daß es sich den Druckmitteln des "Westens" möglicherweise entziehen kann und die Perspektive für einen eigenen Weg sichtbar ist (unabhängig vom gerade aktuellen Potentaten!), um so die Ressourcen des Landes tatsächlich der Bevölkerung und nicht den großen Konzernen zu Gute kommen zu lassen (was z.B. Venezuela versucht).
Daran gemessen ist der jeweilige unkontrollierte Zugang zu eventuellen Rohstoffen fast schon Dreingabe ...
So gesehen sind diese Kriege (von Jugoslawien bis - vorraussichtlich - Libyen) bisher natürlich für die Herrschenden außerordentlich erfolgreich - umso "schöner", wenn sich große Teile der Gesellschaft damit bluffen lassen.
Hitler?
Deshalb ist das Hitlerbeispiel so bösartig in meinen Augen (und die gesammelte Liste der humanitären Vorwände, die mit viel gut bezahltem akademischen Aufwand gepflegt werden), weil es diese systematische und verbrecherische Politik maskieren hilft und mit der Realität schon lange nichts mehr zu tun hat, mit Menschenwürde oder -Recht schon gar nicht.

Ich sehe diese Frage - die üblichen Rechtfertigungen der militärischen Macht - als eine zentrale an, daher ist das auch mein eigentlicher Schwerpunkt, und ich lande fast zwangsläufig immer wieder bei dem Thema.

Es gibt einzelne Texte aus dem Establishment, die obiges relativ ungeschminkt bis hin zum selbstverständlichen Anspruch auf eine "doppelte Moral" aufschrieben - hab ich grad nicht parat, ergänze ich gelegentlich.

Ja, wer diesen Text verbessern möchte, ich bin offen für für Anregungen.

außerdem dazu, März 2010.